Samstag, 7. April 2012

Rezension: Agnes Kottmann - Hassblüte

Agnes Kottmann - Hassblüte

Arena Verlag
252 Seiten
ISBN 9783401064406


Über die Autorin:
Agnes Kottman studierte Soziologie, Publizistik und Pädagogik in Münster, bevor sie lange Zeit als freie Reporterin beim WDR arbeitete. Heute lebt sie in München und ist Dramaturgin und Autorin für diverse Fernsehserien. Hassblüte ist ihr erster Jugendroman.

Inhalt:
Ein Junge ruft bei einer Telefonseelsorge an und kündigt einen Amoklauf an. Ein paar Tage später stürzt er von dem Balkon eines Hochhauses und ist tot. Seine Freundin Michelle glaubt nicht an einen Unfall, denn Robin hatte vor irgendetwas fürchterliche Angst. Während Michelle versucht, hinter sein Geheimnis zu kommen, merkt sie nicht, wie sich die Schlinge um ihren eigenen Hals immer enger zieht.

Meine Meinung:
Agnes Kottmann hat es mit diesem Buch geschafft, mich zu fesseln. Hier wird das Thema Mobbing behandelt, jedoch in Form eines Thrillers, der immer wieder zu überraschen weiss. Fast bis zum Schluss kann man nur immer wieder neue Vermutungen anstellen, weshalb Robin tot ist und ganz sicher hat man nicht mit dieser Auflösung gerechnet. Das Buch ist aus Sicht von Michelle geschrieben, in die Robin verliebt war, die ihn aber meist mit Ignoranz bestraft hat, einfach weil sie ihn nicht wirklich leiden konnte und weil er sie und ihre Freunde genervt hat. Mehr als einmal tat mir Robin wirklich wahnsinnig leid und ich habe mir immer vorgestellt, wie ich mich an seiner Stelle fühlen würde bzw. später dann, wie ich mich fühlen würde, wäre ich seine Mutter. Eigentlich will er nur dazu gehören, Freunde haben und nicht mehr so einsam sein. Etwas, was sich wohl jeder Mensch wünscht. Die Autorin hat es hierbei gut geschafft, die Gefühle rüberzubringen, die in Michelle vor sich gehen, wenn sie sich fragt, wer denn nun eigentlich die Schuld an seinem Tod trägt. Die Charaktere in diesem Buch sind ziemlich unterschiedlich und sehr interessant. Dabei wurden die Personen immer so beschrieben, wie man auch Leute im echten Leben erlebt (zb. ihre Reaktionen oder ihre Ausdrucksweise), was mir persönlich sehr gefallen hat, denn dadurch bekam das Ganze einen noch realeren Touch. Der Schreibstil von Agnes Kottmann ist recht einfach und somit sehr flüssig zu lesen und die Spannungskurve steigt von Seite zu Seite.
Ich finde, gerade für Jugendliche ist dieser Thriller eine tolle Lektüre, denn vielleicht macht man sich dann doch mal mehr Gedanken darüber, wie man seine Mitmenschen und ganz besonders seine Mitschüler behandelt und welche Folgen das haben kann.

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