Mittwoch, 27. Juni 2012

Rezension: Tube Tobias Herre - Das Fehlerchen

Tube Tobias Herre - Das Fehlerchen

Voland & Quist
317 Seiten
ISBN 978-3863910112


Über den Autor:
Tube alias Tobias Herre gehört zu den wichtigsten Berliner Lesebühnenautoren. Er hat schon mal ein Computerspiel veröffentlicht und einen Vuvuzela-Filter für den Fernseher gebaut, mit dem er fast berühmt wurde. Er liest bei den Surfpoeten und bei LSD - Liebe statt Drogen.

Inhalt:
Anselm Hagen ist Paketkurier. Aus Bequemlichkeit nimmt er eines Tages anstelle des Autos den gerade in Betrieb genommenen Teletransporter von Berlin nach Hamburg. Dank eines kleinen Fehlers im System beginnt er sich jedoch an beiden Orten zu vervielfachen. Daraufhin jagen die Erfinder der Teletransportation ihn und alle seine Reproduktionen, während er versucht zu verstehen, was passiert ist, eine Frau zu erobern und sein Leben wieder auf die Reihe zu bekommen. Neue philosophische, moralische und technologische Fragen verlangen nach neuen Antworten, zum Beispiel: Funktioniert Auftrieb auch, wenn man gerade wegschaut? Gibt es Urheberrechte für Flugzeugabstürze? Kann man die eine lieben, aber mit der anderen schlafen? Können Menschen in ihre Einzelteile zerlegt und an anderer Stelle wieder zusammengebaut werden? Und wie kopiert man überhaupt eine Seele? Das Fehlerchen ist ein Roman über den Sinn und den Wert eines einzelnen Lebens.

Meine Meinung:
Tube Tobias Herre erzählt in "Das Fehlerchen" die ungewöhnliche Geschichte von Anselm Hagen. Anselm ist ein Protagonist, den man einfach in sein Herz schließen muss, denn er hat einen wunderbaren Humor und ist so herrlich normal. Er hat anfangs keine Ahnung, dass er durch einen Fehler beim Teleportieren plötzlich mehrmals existiert und erlebt so viele seltsame Abenteuer. Auch der Leser weiß anfangs nicht, mit welchem Anselm er es denn nun gerade zu tun hat und das kann einen zu Beginn des Buches doch schon ein wenig verwirren. Die Situationskomik mancher Szenen war einfach herrlich und ich musste wirklich oft laut auflachen. Es macht einfach Spaß mitzuerleben, wie Anselm versucht, aus seiner misslichen Lage herauszukommen und gleichzeitig endlich ein Date mit seiner Angebeten Marie zu haben, was unter den Umständen natürlich gar nicht so einfach ist.
Das Buch ist meistens aus Anselm´s und Marie´s Sicht geschrieben und lässt sich flüssig lesen, auch wenn ich zugeben muss, dass es Stellen gab, die meiner Meinung nach vielleicht ein wenig überflüssig waren (z.b. zählt Anselm in einer Szene von 1 - 381 und das ganze tut er dann tatsächlich über mehrere Seiten hinweg - jede Zahl ausgeschrieben).
Mit den immer neuen Überraschungen, die die Geschichte bereithält, kann man wirklich nicht rechnen und auch das Ende ist ganz anders, als man es erwartet. Allerdings passt das sehr gut zu der Geschichte, denn auch die kann man so nicht unbedingt erwarten.
Für mich ein wirklich ungewöhnliches Buch, welches sich aber allemal zu lesen lohnt.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten!

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