Donnerstag, 27. September 2012

Rezension: Waltraud Grampp - Verheissung: Käseglockensommer


Waltraud Grampp - Verheissung: Käseglockensommer

Noel Verlag
469 Seiten
ISBN: 978-3942802208
Erscheinungsdatum: September 2011

Über die Autorin:
Waltraud Grampp arbeitet als Angestellte bei einer deutschen großen Cargo- Fluggesellschaft. Sie lebt in Bad Homburg. Schon in der Jugend begann sie mit dem Schreiben von Gedichten und Geschichten. Doch erst mit 55 Jahren fand sie die Zeit ihr erstes Buch zu schreiben

Inhalt:
Eine magische Reise
Wenn der Sommer das Rhein-Main-Gebiet zu ersticken droht, verbringt Norma ihre Zeit am liebsten in einem klimatisierten Büro am Frankfurter Flughafen. Im erfrischenden Wind Irlands, so glaubt sie zumindest, ließe sich diese Jahreszeit leichter ertragen. Im Süden der Grünen Insel entflieht Simon dem magischen Einfluss seiner heimatlichen Sphäre aus anderen Gründen. Zunächst getrennt durch Raum und Zeit, kreuzen sich die Wege von Norma und Simon auf unerwartete Weise. Während für ihn die Erfüllung all seiner Träume und Hoffnungen in greifbare Nähe rückt, erfährt sie, dass in ihr selbst ein unglaubliches Geheimnis verborgen ist.
Tauchen Sie ein in den Alltag der 80er Jahre, und machen Sie gleichzeitig die Bekanntschaft von Elfen. Deren Wertvorstellungen und Ziele unterscheiden sich grundlegend von denen der Menschen - und dennoch sind wir ihnen ähnlicher, als wir jemals zugeben würden.

Wenn das Spiel beginnt, steht eines immer fest: es gibt einen Verlierer und es gibt einen Gewinner. Um herauszufinden, welcher du bist, musst du das Spiel spielen. Doch Gewinn und Verlust sind nicht immer leicht zu erkennen. Es liegt oft im Auge des Betrachters.
S. 85

Meine Meinung:
Waltraud Grampp, eine Autorin, die meiner Meinung nach viel zu wenig Beachtung findet. Selten habe ich ein Buch gelesen, bei dem man so ausführlich und gut durchdacht in eine Welt eingeführt wird, die neben der realen existiert. Waltraud Grampp liebt Irland und das merkt man mit jeder Zeile, die sie über dieses Land schreibt. Wunderbar gelingt es ihr dabei, die Umgebung zu beschreiben, so dass man sich beinah fühlt, als wäre man selbst dabei. Auch die Elfen - ihre Rituale, ihre Geschichte und ihr Wesen - hat sie detailliert ausgearbeitet (wenn auch manchmal ein wenig zu ausschweifend) und lässt damit den Leser in eine Welt eintauchen, die wirklich faszinierend ist. Ich muss ehrlich zugeben, dass mich das sehr beeindruckt hat, denn dieses Buch wirkt sehr gut recherchiert und man merkt, dass Frau Grampp Ahnung hat, von dem was sie da schreibt (unter anderem fand ich es sehr interessant, etwas über die Arbeit am Flughafen zu erfahren). Auch gelingt ihr der Spagat zwischen der realen und der Elfenwelt wunderbar und alle Fäden, die hier gesponnen werden,  fließen nach und nach zusammen.
Der Schreibstil der Autorin ist wirklich schön, lässt sich flüssig lesen und lässt Bilder vor dem inneren Auge entstehen und den Leser komplett in dieses Buch eintauchen.
Dieses Buch ist nichts für zwischendurch, denn man muss sich wirklich auf die Geschichte konzentrieren, wenn man ebenjener folgen will. Doch ich finde, es lohnt sich wirklich, sich darauf einzulassen, denn es handelt sich hierbei um keine Fantasygeschichte, wie man sie immer wieder zu lesen bekommt, sondern es ist komplett anders, als alles was ich bisher gelesen habe.
Teil 2 "Sternhagelwinter" wird im November diesen Jahres erscheinen und ich bin wirklich gespannt, wie es weitergeht mit Norma und ihren Elfen.
Fazit:
Für mich eine absolute Überraschung. Wunderbar geschrieben, fantastisch recherchiert und mit viel Liebe zum Detail. Vor allem für Irland-Fans ein absolutes Muss.




Sonntag, 23. September 2012

Buchpost KW 38

Diese Woche ist nur ein Buch bei mir angekommen, über das ich mich aber umso mehr freue. Schon der Vorgänger hat mir unheimlich gut gefallen, deswegen musste natürlich auch dieser her:

Wolfgang Hohlbein - Die Chronik der Unsterblichen 12: Der schwarze Tod
Achtung! Die Inhaltsangabe enthält Spoiler, da es sich bereits  um den 12. Band der Reihe handelt!
Andrej und Abu Dun folgen den Spuren von Marius, die sie nach Wien führen. Dort herrscht der Ausnahmezustand: Die Pest ist ausgebrochen und fordert zahllose Opfer. Darüber hinaus stehen die Türken kurz davor, die geschwächte Stadt anzugreifen. Die beiden Unsterblichen verdingen sich als Leichensammler, um so unauffällig die Stadt durchkämmen zu können. Die Bevölkerung Wiens begegnet Abu Dun jedoch mit Misstrauen. Die Menschen fürchten, dass er mit dem schwarzen Tod in Verbindung stehen könnte. Da erfährt Andrej, dass Marius im Narrenhaus untergebracht sein soll. Doch als er dort nach ihm suchen will, erlebt er eine böse Überraschung.

Donnerstag, 20. September 2012

Trailer: "Die Verratenen" von Ursula Poznanski

Wieder einmal gibt es eine tolle Bloggeraktion vom LOEWE Verlag, bei dem man das neue Buch von Ursula Poznanski vorab gewinnen kann. Da ihr Buch "Saeculum" eines meiner absoluten Lieblingsbücher ist, muss ich da natürlich mein Glück versuchen. Zuerst möchte ich euch das Buch kurz vorstellen:

Ursula Poznanski - Die Verratenen
Sie ist beliebt, privilegiert und talentiert. Sie ist Teil eines Systems, das sie schützt und versorgt. Und sie hat eine glänzende Zukunft vor sich - Rias Leben könnte nicht besser sein. Doch dann wendet sich das Blatt: Mit einem Mal sieht sich Ria einer ihr feindlich gesinnten Welt gegenüber und muss ums Überleben kämpfen. Es beginnt ein Versteckspiel und eine atemlose Flucht durch eine karge, verwaiste Landschaft. Verzweifelt sucht Ria nach einer Erklärung, warum ihre Existenz plötzlich in Trümmern liegt. Doch sie kann niemandem mehr vertrauen, sie ist ganz auf sich allein gestellt. "Die Verratenen" ist der erste Band einer Trilogie.

Besucht die Autorin doch mal auf ihrer neuen Autorenseite: http://www.ursula-poznanski.de/

Hier nun der Trailer, der wirklich Lust auf das Buch macht:

Mittwoch, 19. September 2012

Leser fragen - Eva Lirot antwortet!


Nach ein paar kleinen Startschwierigkeiten bei der lieben Eva, gibt es nun ihre Antworten auf eure Fragen. Vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, liebe Eva. Auch dem Sutton Verlag möchte ich herzlich danken für die Herstellung des Kontakts, ebenso wie euch für eure tollen Fragen natürlich. Wie immer erfahrt ihr am Ende des Interviews, wer das signierte Exemplar von "Eiskalte Ekstase" gewonnen hat. Viel Spaß!

Jessica Gläser
Könnten Sie sich vorstellen, auch in einem anderen Gerne Bücher zu schreiben?
Eva Lirot
Oh, ja! Mal was Lustiges zum Beispiel. Also etwas im Genre Humor.

Julia liest
Was liest denn die Autorin gerne?
Eva Lirot
Querbeet. Von "Sakrileg" über "Lady Chatterley" bis hin zu "Clever &  Smart"-Comics.

Julia liest
Woher nimmt Sie ihre Ideen?
Eva Lirot
Ich schnappe irgendwo was auf - aus Zeitungen, Gesprächen, beim Zuhören oder auch aus anderen Büchern bzw. Fachbüchern - und dann bastele ich etwas daraus. So wie zuletzt aus dem berühmten Milgram-Experiment zur Gehorsamsbereitschaft. Ergebnis: "Eiskalte Ekstase" :-)

Julia liest
Welchen Tee trinkt sie gerne?
Eva Lirot
Tee? Ich? *hüstelt und wird leicht rot*
Ich gestehe: Bin süchtig nach Kaffee...

netty
Haben sie ein Lebensmotto? Wenn ja wie heißt es und warum gerade das?
Eva Lirot
"Wir wurden geboren, um zu sterben."
Das hört sich im ersten Moment sicher etwas düster an. Es erinnert mich aber daran, sich selbst nicht allzu wichtig zu nehmen. Und das entlastet. Sogar ganz enorm.

netty
Sie haben auf ihrem Internetauftritt ein Foto wo sie ein Messer mit (so hat es den Anschein) Blut drauf ablecken.Wie sind sie auf die Idee gekommen, so ein Foto von Ihnen zuveröffentlichen? Wurden sie auf dieses Foto schon öfters angesprochen?
Eva Lirot
Konkret auf dieses eine Bild wurde ich noch nicht sooo häufig angesprochen. Die meisten mögen die ganze Bilderserie auf meiner Homepage, was mich natürlich sehr freut. Speziell dieses Foto passt aber sehr gut zu meinem manchmal etwas morbiden Humor und inszeniert mich doch perfekt in meiner Funktion als Thriller-Autorin ;-)

Chrisy
Wann haben sie mit dem Schreiben begonnen;)?
Eva Lirot
Gezwungenermaßen in der Schule. Aber schon wenig später wurde die Angelegenheit gleich freiwillig, und ich hatte angefangen, Songtexte zu schreiben und - na ja - Büttenreden und lustige Verse für Geburtstage und ähnliche Anlässe. "Ernsthaft" geschrieben habe ich erst mit Anfang dreißig. Kurzgeschichten. Und jedes Mal kam jemand darin um, merkwürdig... ;-)

Malaika
Wie sind Sie auf das Schreiben gekommen?
Eva Lirot
Es hat mir einfach Freude bereitet. Ich mache es sehr gern - so wie ich zum Beispiel auch sehr gern einen guten Rotwein trinke. Ich genieße es also.

Malaika
Was hat sie dazu bewegt Literatur zu studieren?
Eva Lirot
Ich habe schon von frühester Kindheit an sehr viel gelesen. Es war reines Interesse.

Malaika
Welche früheren Berufserfahrungen helfen Ihnen nun beim Schreiben?
Eva Lirot
Definitiv alle. Ich war bereits in vielen Bereichen tätig - Bank, Flughafen, Golfclub, Bauträger-Gesellschaft, Unternehmen für Flüssiggas - und hatte es dadurch mit den verschiedensten Menschen zu tun. Und diese "Kenntnis" fließt jetzt in sämtliche Romanfiguren.

Malaika
Spiegelt sich das viele Reisen in ihren Romanen wieder?
Eva Lirot
Oh, ja! Paradebeispiel: Der aus Texas stammende Ermittler Jim Devcon aus meinen Romanen "Rendezvous mit dem kleinen Tod", "Seelenbruch" und "Eiskalte Ekstase".
Ich versuche immer, einen Schauplatz, der in meinen Büchern vorkommt, vorher auch wirklich gesehen zu haben, damit ich eine entsprechende Atmosphäre aufbauen bzw. vermitteln kann. Googeln geht aber auch mal, klar ;-)

Die Gewinnerin des signierten Exemplars von "Eiskalte Esktase" heißt:

Julia liest

Herzlichen Glückwunsch, liebe Julia. Bitte schicke mir deine Adresse an anja.josua@freenet.de, damit sich der Gewinn bald auf den Weg zu dir machen kann.

Sonntag, 16. September 2012

Buchpost KW 37

In dieser Woche kamen wieder zwei neue Schätzchen bei mir an. Eeeendlich konnte ich "Drachenhaut" bei Tauschticket ergattern und bin so wahnsinnig gespannt darauf. Die Aufmachung finde ich schonmal wunderschön, nun muss nur der Inhalt noch passen. Hier meine Neuzugänge im Überblick:

Frances G. Hill - Drachenhaut
Drachenerwachen Böse Gerüchte schwirren unaufhaltsam durch das Land Mohor: Der Naga, der Gott der Schlangen, soll den Kronprinzen verflucht haben. Gibt es Rettung für den stolzen jungen Mann? Fernab der höfischen Ängste und Ränke wächst unterdessen das Waisenkind Lilya behütet im Haus ihres Großvaters auf. Ihr Leben ändert sich jedoch von Grund auf, als auch ihr eines Tages der Naga erscheint. Warum greift der Schlangengott in Lilyas Schicksal ein? Als plötzlich feine Zeichnungen auf ihrer Haut erscheinen, wird das junge Mädchen zu einer Gejagten, deren Schicksal mit dem des Prinzen auf geheimnisvolle Weise verwoben ist und der eine magische Vewandlung bevorsteht. Der neue fantastische Roman der Autorin von Sturm im Elfenland entführt in eine Welt in der die Götter über das Schicksal der Menschen bestimmen mitreißend, geheimnisvoll, sinnlich!

Meg Cabot - Der will doch nur spielen
Wenn Anwälte eigentlich nur spielen wollen, kommt manchmal Liebe dabei heraus …
Lernen Sie Kate MacKenzie kennen! Sie ... arbeitet für die SBT (Schreckliche Büro-Tyrannin, auch bekannt als Amy Jenkins, Leiterin der Personalabteilung beim New York Journal), ... schläft derzeit auf der Couch ihrer besten Freundin, weil ihr (inzwischen) Exfreund noch nach zehn Jahren Angst hatte, JA zu sagen, ... findet keine neue bezahlbare Wohnung in New York City, ... denkt, dass es nicht mehr schlimmer werden kann, ... irrt sich damit gewaltig. Denn dann kommt Mitch, ein Anwalt, der einen sehr kreativen Spieltrieb entwickelt, um nicht nur Gerechtigkeit, sondern auch Liebe walten zu lassen ...

Samstag, 15. September 2012

Rezension: Bernd Perplies - Magierdämmerung 2: Gegen die Zeit


Bernd Perplies - Magierdämmerung 2: Gegen die Zeit

Egmont Lyx
432 Seiten
ISBN: 978-3802582653
Erscheinungsdatum: 11. Februar 2011

Über den Autor:
Bernd Perplies wurde 1977 in Wiesbaden geboren und studierte Filmwissenschaft und Germanistik in Mainz. Heute arbeitet er am Deutschen Filminstitut in Frankfurt a. M. als Redakteur von filmportal.de und ist darüber hinaus als Übersetzer tätig.

Inhalt:
Achtung! Spoilergefahr, da es sich bereits um den 2. Band der Reihe handelt!
London 1897. Das Leben von Jonathan Kentham ist nicht mehr das, was es mal war. Als unfreiwilliger Erbe der Macht des verstorbenen Lordmagisters Albert Dunholm wird er in einen Kampf zwischen zwei Magierfraktionen verstrickt. Der Usurpator Wellington hat mit seinen Gefolgsleuten die Macht an sich gerissen und die Anhänger Dunholms eingesperrt, darunter Jonathan und dessen dandyhaften Magierfreund Jupiter Holmes. Den beiden läuft die Zeit davon, denn sie müssen unbedingt das Siegel von Atlantis schließen, bevor die Magie die Welt ins Chaos stürzt. Doch Hilfe naht von unerwarteter Seite

Meine Meinung:
Schon Band 1 "Für die Krone" konnte mich wirklich begeistern und auch "Gegen die Zeit" hat es wieder geschafft, mich zu fesseln. Die Geschichte beginnt  an der Stelle, an der sie in Band 1 geendet hat. Man lernt neue Charaktere, die sicher noch sehr wichtig für die Handlung sein werden, kennen und natürlich trifft man auch wieder auf die liebgewonnenen Protagonisten aus Band 1. Auch hier fällt sofort wieder die bildgewaltige Sprache, der Humor und die tolle Ausarbeitung der Charaktere auf. Bernd Perplies hat fantastische Elemente so gekonnt in das historische London verfrachtet, dass man fast glauben könnte, alles was er schreibt, ist tatsächlich geschehen. Der Autor hat wahnsinnig viel Fantasie und scheut auch nicht davor, Protagonisten auszuschalten, die man eben liebgewonnen hat. Das hat man ja eigentlich recht selten, doch gerade diese doch oft überraschenden Momente sind es doch, die einen Leser ganz besonders an das Buch fesseln und einen immer wieder daran denken lassen, selbst wenn es schon lange beendet ist (zumindest geht es mir so).
Ein bisschen vermisst habe ich Szenen, in denen Holmes seinen Humor zeigen kann. Zwar gibt es auch davon ein paar, jedoch nicht soviele wie in Band 1. Gerade dieser Humor hat ihn zu meinem Lieblingsprotagonist gemacht und irgendwie hatte man den Eindruck, der Autor hätte Holmes ein wenig ausgebremst und mehr in den Hintergrund gestellt, was ich sehr schade finde. Ich hoffe, in Band 3 darf er wieder zeigen, was er wirklich kann.
Die Handlung lässt keine Wünsche offen. Schlag auf Schlag gerät man von einem Abenteuer ins nächste, man kommt kaum zum Durchatmen und wird immer wieder vor überraschende Wendungen gestellt. Besonders, da aus der Sicht so ziemlich aller Protagonisten erzählt wird, verpasst man hier wirklich nichts und hat einen wunderbaren Überblick über alle Ereignisse.
Ich bin sehr gespannt, was Bernd Perplies in Band 3 "In den Abgrund" für Überraschungen bereit hält und wie die Geschichte ausgeht.
Fazit:
Mit "Magierdämmerung 2 - Gegen die Zeit" kann man wieder perfekt in die Welt des London im Jahre 1897 eintauchen. Kreativ, witzig, bildgewaltig, magisch und immer wieder überraschend - ich liebe diese Reihe.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten!

Freitag, 14. September 2012

Leser fragen - Jennifer Benkau antwortet!


Die liebe (und sehr sympathische) Jennifer Benkau hat eure Fragen ausführlich und superschnell beantwortet und dafür möchte ich mich ganz herzlich bedanken! Auch euch wieder ein großes Dankeschön für die tollen Fragen und natürlich auch an Script5 für die Herstellung des Kontakts. Wer das signierte Exemplar von "Dark Canopy" gewonnen hat, erfahrt ihr wieder am Ende des Interviews und hier sind nun eure Fragen und Jenny´s Antworten. Viel Spaß!

Steffi
Wie sind sie dazu gekommen, gerade eine solche Geschichte zu schreiben?
Woher ist die erste Idee für dieses Werk gekommen?
Jennifer Benkau
Liebe Steffi,
es ist bei mir selten der Fall, dass ich eine Idee habe und daraufhin ein Buch konzipiere. Die meisten Ideen basieren auf Fundamenten, die ich schon seit Jahren mit mir herum trage und die dann stetig und zumeist unbemerkt, d.h. unterbewusst weiter ausgebaut werden und reifen. Die Grundmauern der Idee um Dark Canopy z.B. kann ich selbst nicht mehr genau erklären. In jedem Fall spielten zwei TV-Serien eine Rolle: Zum einen ist das „Die dreibeinigen Herrscher“, eine dystopische Serie aus den 80ern, die ich als Kind geliebt habe (und die dann mit einem schrecklichen Cliffhanger am Ende einfach eingestellt
wurde!) und zum zweiten „The Tribe“, eine Low-Budget-Serie aus dem Jahre 2000 herum, die ich mit einer Mischung aus Fremdschämen und Faszination verfolgt habe.
Zur „fertigen Idee“ von Dark Canopy brauchte es neben dieser sehr alten Inspiration dann nur noch eine zerdrückte Coca-Cola-Dose im Rinnstein – und voilà!

Chrisy
Warum haben sie mit dem Schreiben begonnen?
Jennifer Benkau
Hallo Chrisy,
coole Frage. Ich hab als Kind und Jugendliche schon geschrieben, hatte aber nie den Gedanken ans Veröffentlichen. Ich war nicht gut und nicht ehrgeizig genug. Und irgendwann ist mir dann auch die Lust am Schreiben verloren gegangen. Wieder angefangen hab ich im Dezember 2008 und eigentlich nur, weil da
plötzlich eine Geschichte war, die unbedingt erzählt werden wollte. Und da ich leider keine Kontakte zu Filmemachern hatte, blieb nur, einen Roman daraus zu machen. Da habe ich dann begonnen, das Schreiben erst zu nehmen, zu erlernen, zu üben und schließlich wusste ich: das ist er, der Job, den ich langfristig
machen will.

Julia liest
Wie schaffen Sie es mit 3 Kindern solche Bücher zu schreiben?
Jennifer Benkau
Liebe Julia,
wie jede arbeitende Mutter muss ich mir meine Arbeitszeiten einteilen. Im Vergleich zu einer Friseurin, einer Managerin oder einer Malermeisterin habe ich den unvergleichlichen Vorteil, von zu Hause arbeiten zu können. Das erleichtert einiges. Außerdem teilen mein Mann und ich uns den Haushalt und schrauben ihn auf das Nötige zurück. Ein perfekter Haushalt ist in einer Familie mit vielen Kindern, Hunden und Katzen nicht zu erreichen, wenn beide Elternteile arbeiten. Wir sehen das ziemlich entspannt und lassen auch gerne mal
den Griechen an der Ecke für uns kochen.

Julia liest
Wenn Sie mal keine Liebesromane schreiben würden, was würden Sie dann schreiben?
Jennifer Benkau
In meiner Bibliografie wird wohl demnächst auch mal ein Thriller auftauchen. Auch weiterhin bin ich vielen Themen gegenüber offen, mal schauen, welche Ideen sich durchsetzen.

Julia liest
Was lesen Sie gerne?
Jennifer Benkau
Ich lese quer durch die Bank, aber am liebsten sind mir tatsächlich die fantastischen Romanzen und romantische Fantasygeschichten.

Julia
Sehr geehrte Frau Benkau,
zu aller erst möchte ich sagen, dass mich das Thema von "Dark Conopy" sehr interessiert und ich mir, unabhängig davon, ob ich gewinne, kaufen werde. Schlimm diese Büchersucht :D
Sooo, nun zu meiner Frage: Haben Sie jemals daran gezweifelt, ob Ihre Geschichten gut sind? Ein gewisses
Selbstvertrauen braucht man bestimmt...
Jennifer Benkau
Liebe Julia,
tausche „jemals“ gegen „ständig“ und ich sage: ja klar! Ich zweifel letztlich immer und werde das vermutlich auch immer tun. Natürlich bekommt man irgendwann das Selbstvertrauen zu sagen: „Okay, du hast das Handwerk drauf, ein vorzeigbares Buch zu schreiben.“ Doch ob dieses Buch auch das gewisse Etwas hat, das den Funken bei den meisten Lesern überspringen lässt, das steht manchmal in den Sternen und hängt nicht immer vom Handwerk ab. Diese Zweifel sind letztlich aber nichts Schlimmes. Ich ver-zweifle nicht daran. Doch Magenkribbel – krieg ich diese Leser oder schaff ich es diesmal nicht – das gehört dazu.

Yvonne
Ich würde gerne wissen, ob Sie ihre Geschichte von vorne nach hinten durch schreiben oder ob sie einzelne Kapitel schreiben und diese dann so wie es passt zusammenfügen?
Jennifer Benkau
Hallo Yvonne,
mein Rohmanuskript schreibe ich von vorne nach hinten durch. Es kann aber passieren, dass ich später entscheide, Szenen zu verschieben oder irgendwo noch etwas wegzunehmen oder einzusetzen.

Lisa
Hallo :)
Haben Sie ein Vorbild unter den Autoren/Autorinnen,vielleicht jemanden den Sie gerne selbst lesen?Und wenn ja,wer ist das?
Jennifer Benkau
Liebe Lisa,
ein Vorbild, im Sinne von: ich möchte schreiben wie er/ sie habe ich nicht, nein. Aber es gibt natürlich viele Autoren, die ich gerne lese. Da wären z.B. Antonia Michaelis, Charlotte Lyne, Ali Shaw, Chuck Palahniuk. Wobei … wenn ich es mir recht überlege, würde ich schon gerne schreiben können wie Chuck Palahniuk ;-)

Rica
Sehr geehrte Frau Benkau,
danke, dass Sie uns die Möglichkeit geben, Ihnen Fragen zu stellen!
Mich interessiert generell immer, wie zufrieden man als Autor mit der Covergestaltung ist? Es gibt ja schon ziemlich oft Cover, die thematisch überhaupt nicht zum Inhalt passen und da frage ich mich jedes Mal, ob die Autoren überhaupt ein Mitspracherecht hatten..deshalb muss ich Sie das auch fragen :)
Jennifer Benkau
Hallo Rica,
eure Fragen zu beantworten macht mir Spaß – ich freue mich sehr über euer Interesse.
Was die Cover betrifft muss ich zugeben, dass ich da relativ wenig Ahnung habe. Natürlich habe ich einen persönlichen Geschmack, aber die Coverdesigner haben natürlich einen viel umfassenderen Blick. Daher lege ich meine Cover gerne in die Hände derer, die davon mehr verstehen als ich ;-) Bisher war ich immer zufrieden, wenn es auch Cover in meiner Bibliografie gibt, an die ich mich erst gewöhnen musste.
Die Antwort ist also: Nein, als Autorin habe ich keinen großen Einfluss auf das Cover. Ich könnte sicher ablehnen, was gar nicht geht, aber soweit ist es noch nie gekommen. Ich hatte das Glück, dass sich meine Verlage bisher sehr engagiert gezeigt haben, das Cover dem Buch anzupassen.

Jenny
Liebe Jennifer Benkau,
hast du denn einen Liebling unter deinen bisher veröffentlichten Büchern?
Jennifer Benkau
Hallo, Jenny!
Ich habe Lieblinge, ja. Ich mag sie alle – klar. Aber einige mag ich eben noch ein bisschen lieber. Zwei von meinen Lieblingen kommen erst in 2013 heraus, der Dritte ist mein „Phoenixfluch“. Der bedeutet mir aus unterschiedlichen Gründen sehr viel.

Jenny
Und schreibst du lieber erst eine Geschichte zu ende und fängst danach eine neue an oder
schreibst du auch gleichzeitig an mehreren?
Jennifer Benkau
Meist arbeite ich an mehreren Geschichten parallel. Ich habe einfach nicht die Disziplin, erst eine zu beenden, ehe ich eine andere anfange. Die neuen Ideen sind so verlockend ;-)

Kathrineverdeen
Hallo! Vielen Dank für dieses tolle Gewinnspiel und herrlichen Glückwunsch!
Mich interessiert ob Fr. Benkau die Zukunft ähnlich düster sieht wie in Dark Canopy. Gibt es Parallellen zu ihrer eigenen Zukunftsvision?
Jennifer Benkau
Hallo Katrineverdeen,
das klingt jetzt sehr pessimistisch, aber es ist gar nicht die Zukunft, die ich so düster sehe, sondern die Gegenwart. Wir müssen nur mal ein paar Kilometer weiter denken, an Länder, in denen es den Menschen nicht so gut geht wie uns, die das Privileg haben, in Mitteleuropa doch verhältnismäßig königlich zu leben.
Das, was wir in Dystopien lesen – Unterdrückung, Rassismus, Gewaltherrschaft, Kampf ums blanke Überleben – ist in diesem Moment in vielen Teilen dieser Erde bittere Realität. Darüber nachzudenken fällt zugegebener Weise leichter, solange es sich um Fiktion handelt – vermutlich ist genau das der Grund, warum Dystopien zurzeit so beliebt sind.

Jay
Haben Sie eine bestimmte Musik, die sie immer beim Schreiben hören? Musik, die sie zu so einer tollen Geschichte wie Dark Canopy inspiriert?
Jennifer Benkau
Hallo Jay,
ich höre beim nachdenken, Plotten und Schreiben oft Musik, die von der Stimmung zum Text passt. Bei Dark Canopy haben mich unter anderem Linkin Park, Adele und Lana del Ray begleitet.

passionfruit
Liebe Jennifer,
da wir die chance haben, ihnen löcher in den Bauch zu fragen, fange ich gleich mal an :) :
Haben sie bestimmte Rituale vor dem Schreiben ?
Jennifer Benkau
Liebe Cindy,
Rituale habe ich eigentlich nicht - aber ohne Kaffee läuft hier nichts ;-)

passionfruit
Welchen Charakter aus der Dystopie "Dark Canopy" würden sie gerne treffen ?
Jennifer Benkau
Eine Figur aus Dark Canopy treffen? Oh, vielleicht Graves. Graves ist nett und ich könnte ihn fragen, wie The Stand von Stephen King endet (ich hab den dicken Schinken immer noch nicht zu Ende gelesen).

passionfruit
Ich habe gehört, dass der zweite Teil von Dark Canopy , "Dark Destiny" heißen soll, stimmt das ?
Jennifer Benkau
Immer diese Gerüchte im Netz ;-) Ich weiß inzwischen, wie das Buch heißen wird, aber ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob ich das schon veröffentlichen darf …

passionfruit
Was finden Sie am Besten an ihrem Job als Autorin ?
Jennifer Benkau
Das Beste am Autorenjob … hm, schwer zu sagen. Ich finde, den Platz sollten sich drei Punkte teilen:
Den Moment, in dem der letzte Satz ins Dokument fließt und ein Manuskript in seiner Rohfassung endlich fertig ist.
Der Moment, in dem ich ein neues Cover zum ersten Mal zu sehen bekomme – denn dann wird das Buch „real“.
Und der Kontakt zu den Lesern, die Lesungen, Events, Autogrammstunden – all die Augenblicke, in denen man mal die Möglichkeit hat, ein paar Worte mit den ansonsten so gesichtslosen Menschen zu plaudern,
für die man das alles macht.

Melanie J.
Wie ist es für Sie mit den ganzen verschiedenen Charakteren in ihrem Kopf klarzukommen? Nicholas schien ja nicht der einfachste Kandidat gewesen zu sein (obwohl ich ihn liebe :D)
Jennifer Benkau
Liebe Melanie,
ja, da sagst du was. *lol* Hauptfiguren sind in meinem Kopf immer sehr präsent bis nervig (weil sie es ungern zulassen, dass ich mich mit etwas anderem beschäftige). Zum Glück lassen sich mich in Ruhe, sobald ihre Geschichte erzählt ist, sonst sähe es in meinem Kopf wohl aus wie bei H&M, wenn es Madonna-Label-Klamotten gibt. Für Nebenfiguren brauche ich aber Karteikarten, damit ich nichts durcheinanderwerfe.

Büchernische
Liebe Frau Benkau,
wie kamen Sie auf die Idee, eine Dystopie zu schreiben, woher nimmt man die Inspiration für eine düstere Zukunftsgeschichte? Welche Musik hören Sie beim Schreiben?
Jennifer Benkau
Liebe Sandra,
schau doch bitte bei den Antworten an Steffi und Jay, da gehe ich auf diese Fragen schon ein.
Alles Liebe!

Janine
Hallo Jennifer :)
Mich würde interessieren, welches Dein erstes Buch gewesen ist, dass Du gelesen hast?
Jennifer Benkau
Liebe Janine,
an eines meiner ersten Bücher erinnere ich mich noch genau – und ich habe das Buch auch noch!
Das war „Snoofie an Olala – Briefe von Hund zu Hund“ von Marion Sikor. Mit dem Buch habe ich lesen gelernt. Außerdem erinnere ich mich an ein ganz dickes Heidi-Buch, das ich als Kind sehr geliebt habe.
Und mein erstes Jugendbuch, meine „erste große Liebe“ war „Martin und Lara“ von Werner Egli. In das Buch war ich derart verschossen, dass ich es als 10jährige aus der Bücherei geklaut habe, weil ich es mit niemandem teilen wollte. Es wurde übrigens vor kurzem erst neu aufgelegt – ich kann es immer noch sehr empfehlen. (Inzwischen habe ich es natürlich auch gekauft.)

PMelittaM
Hallo Jennifer,
wie bist du auf die Idee des Charakters des Nybbas gekommen?
Jennifer Benkau
Hallo Petra,
die Geschichte, wie ich auf den Dämon gekommen bin, habe ich – dramaturgisch leicht aufgearbeitet ;-) – auf meiner Homepage veröffentlicht: jennifer-benkau.de
Unter Schulterblick kannst du mir … über die Schulter blicken und die ganze Geschichte nachlesen. In Wirklichkeit war es … fast genau so

Jacquy
Hallo Jennifer :)
Meine Frage ist, ob sie damit gerechnet haben, dass so viele Leute ihr Buch lieben. Oder war das total überraschend?
Jennifer Benkau
Liebe Jacqueline,
ich hatte es natürlich gehofft ;-) Tatsächlich hatte ich mit viel mehr kritischen Stimmen gerechnet, weil ich
meine Figuren nicht wirklich „gefällig“ gestaltet habe, d.h. es gibt jede Menge Punkte, an denen der Leser die Figuren nicht als sympathisch erlebt. Dass so viele diese (i.m.a.) realistische Darstellung mit Ecken, Kanten und Fehlern der Figuren so positiv aufnehmen, hat mich schon überrascht. Positiv!

Buchrücken
Juhuu :) Dark Canopy ist eines meiner Lieblingsbücher :D
Liebe Frau Benkau,
Wie war das Gefühl Ihr "Dark Canopy" zum ersten Mal in den Händen zu halten (vorallem mit beiden Händen, da es richtig schwer ist :D)
Jennifer Benkau
Das war der Hammer. Ich hatte selbst nicht gewusst, dass es so ein Klopper wird. Ich hab das Buch den ganzen Tag wie ein Baby im Haus herumgetragen, es aus allen Perspektive fotografiert, meine Regale
abgestaubt und umgeräumt, damit es einen passenden Platz findet … ich war ein bisschen gaga

Buchrücken
Wieso ist Dark Canopy eine Duologie und keine Triologie,wie bei den meisten Büchern zur Zeit ?
Jennifer Benkau
Ich bin kein Fan von erzwungenen Trilogien. Und ich bin faul. Wenn eine Geschichte drei Bände braucht – okay. Aber wenn man sie in zwei Bänden erzählen kann (oder in einem) gibt es für mich keinen Grund, das
nicht zu tun.

Buchrücken
Wie lange haben Sie an Dark Canopy geschrieben?
Jennifer Benkau
Die ersten 100 Seiten und der Plot wuchsen über ziemlich lange Zeit immer so „nebenbei“ während ich eigentlich an anderen Projekten saß. Als dann feststand, dass DC bei script5 erscheint, entstanden die
restlichen 400 Seiten Rohfassung innerhalb von zwei Monaten. Das war ein Schreibmarathon, hat viel Kraft gekostet und ist nicht gerade nachahmenswert.

Buchrücken
*Achtung Spoiler*
Am Ende des Buches (Dark Canopy" sieht es für Néel nicht so gut aus. Wird er überleben ?
Jennifer Benkau
Das wüsstest du gerne, was? ;-)

Buchrücken
Wenn Dark Canopy verfilmt werden sollte, welche Schauspieler würden zu Néel und Joy passen ?
Jennifer Benkau
Ich bin leider total unbedarft, was aktuelle Schauspieler betrifft, mir fallen da nur die bekanntesten ein, und da passt keiner so recht. Im Falle einer Verfilmung wäre mein Wunsch aber ohnehin, dass es noch unbekannte
Schauspieler werden, mit denen man noch nichts verbindet.

Buchrücken
Was ist Ihre Lieblingsszene in Dark Canopy ?
Jennifer Benkau
Meine Lieblingsszene ist die, in der Joy Willie verführt. Ich weiß selbst nicht warum, aber in der Szene stand sie mir so deutlich vor Augen, so vollkommen zerrissen und dennoch stark, weil sie bereit war, alles nötige
zu tun. Ich empfinde die Szene als absolut eklig und erotisch zugleich – diese Ambivalenz mag ich sehr.

Junebug
Hallo Jennifer,
was war das für ein Gefühl, als du erfahren hast, dass dein Buch veröffentlicht wird. Und wie war es, das fertige Buch in den Händen zu halten?
Jennifer Benkau
Hallo, Michelle.
Jedes Buch fühlt sich anders an. Bei DC waren es zu Anfang vor allem Zweifel, die vorherrschten. Schaff ich das? Wollen die das wirklich lesen? Bekomme ich alle Fäden vereint ohne zu sehr abzuschweifen? Krieg ich es überhaupt hin diese engstirnige Joy mit dem Feind zusammen zu bekommen? Was hab ich mir nur dabei gedacht! Als das Buch dann fertig war, gerieten diese Zweifel erst mal ein paar Tage in den Hintergrund … zumindest bis die ersten Rezensionen erschienen ;-)

Object Art
Hallo!
Mich würde interessieren, wie Sie auf die Idee zu Dark Canopy gekommen sind? Welches sind Ihre
Lieblingsautoren? Wo schreiben Sie am liebsten?
Jennifer Benkau
Hallöchen.
Zu den ersten beiden Fragen habe ich ja bereits etwas gesagt.
Am liebsten schreibe ich tatsächlich ganz langweilig bei mir zu Hause am Schreibtisch; eine Katze auf dem Schoß und einen Hund an den Füßen. Hin und wieder gehe ich zum Schreiben auch gerne mal in ein Café, um zur Motivation etwas Abwechslung reinzubringen.

EveDeFun
Mich würde interessieren, wie Sie auf solche Science-Fiction-Ideen kommen?
Jennifer Benkau
Hallo!
Gute Frage, ich bin kein typischer Sci-Fi-Fan. Zum Teil waren mir sicher Serien Inspiration – ich sprach ja bereits „Die dreibeinigen Herrscher“ an, die mich als Kind sehr fasziniert haben. Für konkrete Ideen braucht es aber noch viel mehr Input – und der kommt von überall: Aus den Nachrichten, aus Büchern, aus
Gesprächen, aus Kram, der irgendwo liegt und der Frage: Wer hat das dahin geworfen? … Leider gibt es keine Antwort auf die Frage, woher Ideen kommen. Sie scheinen in der Luft herumzuflirren und wenn man gut aufpasst und mit offenen Augen durchs Leben geht, entdeckt man sie – oder man wird von ihnen entdeckt.

netty
Wie heißt ihre weiße Schäferhündin?
Jennifer Benkau
Liebe Netty,
die große Weiße heißt Abby. Dann haben wir noch eine Beaglehündin, die habe ich Selma genannt.

netty
Sie schreiben ja auf Ihrer Autorenseite, dass sie über die Haare und der Katzenstreu fluchen,
sind die ein ordnungsliebender Mensch?
Jennifer Benkau
Ich bin überhaupt kein ordnungsliebender Mensch, ganz im Gegenteil. Hundehaare stören mich auch selten an Orten, wo die nun einmal hingehören (Sofa, Sessel, Bett ;-)) aber manchmal ist es schon eigenartig: da gehe ich in ein Hotelzimmer, setze mich hin und das erste, was ich dort sehe ist ein Haar meiner Hündin, die 500km weit weg ist. Man wird diese Haare nie los – sie sind überall.

netty
Wenn ihre Kinder schon in dem ALter sind, die für ihre Bücher bestimmt sind, lesen sie auch ihre Bücher?
Sind ihre Kinder stolz auf das was sie machen und auf ihre Bücher?
Jennifer Benkau
Meine Kinder sind noch zu klein, um meine Bücher zu lesen. Für sie ist es nichts besonderes, dass ich Bücher schreibe. Sie sehen das nicht anders, als würde ich Versicherungen verkaufen oder bei Aldi an der Kasse arbeiten. Es ist halt mein Beruf und damit etwas ganz normales für sie. Sie haben ehrlich gesagt
kein großes Interesse an meiner Arbeit, die freuen sich eher, wenn ich Feierabend mache ;-)

NiliBine
Hallo liebe Jennifer Benkau!
Ich habe Phönixfluch verschlungen und frage mich seitdem: Wird es eine Fortsetzung geben?
Ich wüsste zu gern, ob wir die beiden -mir ans Herz gewachsenen- Hauptfiguren noch mal
wiedersehen dürfen...
Jennifer Benkau
Liebe Bine,
schön, dass dir der Phoenixfluch so gut gefallen hat  Aber eine Fortsetzung wird es dazu nicht geben. Die Geschichte ist erzählt, und die beiden haben es sich auch verdient, dass ich sie in Ruhe lasse und nicht mit weiteren Bösartigkeiten quäle, oder?

NiliBine
Gibt es Personen, die Ihnen quasi Modell für Ihre Figuren stehen und erkennen diese sich dann aufgrund bestimmter Eigenschaften auch wieder?
Jennifer Benkau
Meine Figuren haben nie reale Vorbilder, allenfalls mal einen Schauspieler, der für die Optik Pate steht. Aber auch das ist eher selten. Ich versuche, „eigene“ Figuren zu schaffen und dabei die Leute aus dem wahren Leben in Ruhe zu lassen ;-)

NiliBine
Was machen Sie bei einer echten Schreibblockade?
Jennifer Benkau
Bei einer echten Schreibblockade mache ich etwas anderes außer zu schreiben. Klingt blöd, aber was will man machen? Druck bringt meist nicht viel und manifestiert das Problem höchstens.

NiliBine
Gibt es einen bestimmten Platz, an dem Sie schreiben und müssen bestimmte Gegebenheiten geschaffen werden, damit die Ideen aus Ihnen herausfließen, bzw. tiefer werden?
Jennifer Benkau
Ich brauche keine besondere Kulisse oder Gegebenheiten, um zu schreiben. Ich brauche nur etwas zu schreiben, bevorzugt einen Rechner, weil ich es lästig und anstrengend finde, mit der Hand zu schreiben (und weil ich eine Sauklaue habe).

NiliBine
Welches Genre lesen Sie selbst am liebsten? Gibt es Lieblingsautoren und wenn ja, warum diese?
Jennifer Benkau
Ich lese durch die Bank alles Belletristische. Lieblingsautoren gibt es einige, u.a. Antonia Michaelis, weil sie es schafft, dass ich mir ihre Bücher immer leise vorflüstere und dabei komplett abtauchen kann.

NiliBine
Was war der Grund, warum Sie sich aufs Schreiben verlegt haben? Gibt es Vorbilder, die Sie animiert haben?
Jennifer Benkau
Der Grund warum ich schreibe, ist ein Roman namens „Stolen Mortality“, den wir im nächsten Sommer veröffentlichen. Der tauchte einfach vollkommen ungefragt in meinem Kopf auf und wollte erzählt werden. Nun war ich aber leider keine Schriftstellerin und konnte gar nicht gut schreiben … aber sowas kann man ja ändern. Später war mir dann einfach klar, dass ich den Job gefunden habe, den ich immer machen wollte.

NiliBine
Wer darf Ihre Manuskripte außerhalb des Verlags als erstes testlesen? Familienangehörige, Freunde?
Jennifer Benkau
Meine Manuskripte wandern nach der Fertigstellung immer zuerst zu meiner Mama und einer weiteren wechselnden Testleserin. Das kann eine Kollegin sein, muss aber nicht. IdR sind das Leute mit einem guten Auge für Tippfehler, da habe ich kein Auge für.

Laura
Was war es für ein Gefühl Ihr Buch das erste Mal im Regal eines Buchladens zu sehen?
Jennifer Benkau
Liebe Laura,
ach, das ist immer ein total schönes Gefühl. Ich muss dann immer grinsen und mich sehr zusammenreißen. Am liebsten würde ich wildfremde Leute ansprechen: „Wussten Sie schon? – Das hab ich geschrieben.“
Das konnte ich mir zum Glück bisher immer verkneifen ;-)

Alisia
Liebe Frau Benkau,
ich würde gerne wissen, ob sie jemals bei der Grundidee bleiben oder es sich immer verändert und was sie alles machen um sich das alles zu merken um was es noch gehen soll. Oder schreiben sie einfach dass, was Ihnen in dem Moment einfällt?
Jennifer Benkau
Hallo Alisia,
ich beginne eigentlich immer mit einem Exposé, in dem alle wichtigen Punkte schon mal festgehalten sind. Allerdings kommt es beim Schreiben oft dazu, dass sich spontane Ideen als die besseren erweisen und dann lasse ich den Plan Plan sein und mach etwas anderes. Wichtige Punkte notiere ich mir in einem Paperblank, dann vergesse ich nichts.

Heike
Liebe Jennifer Benkau!
Mich würde brennend interessieren, wie Ihnen der Wind beim schreiben hilft!
Jennifer Benkau
Liebe Heike,
im Wind müssen Ideen fliegen, anders kann ich mir das auch nicht erklären. Aber Wind ist etwas unglaublich Inspirierendes und nach einem Spaziergang im Sturm bin ich meist randvoll mit Gedanken zum aktuellen Manuskript.

Blueberry
Hallo Frau Benkau,
Mich würde sehr gerne interessieren, warum Sie sich gerade für eine Distopie entschieden haben zu schreiben. Schließlich sind Ihre anderen Bücher eher Fantasy, wie ich sehe :)
Und mit welchem der Charaktere können Sie sich am meisten identifizieren? :)
Jennifer Benkau
Hallo Blueberry,
so groß ist der Unterschied zwischen einem dystopischen Roman und einem phantastischen eigentlich nicht. Ich selbst bezeichne Dark Canopy als Fantasy – Urban Fantasy, die halt mal in der Zukunft spielt
Aber ich bin generell vielen Themen aufgeschlossen, für meine nächsten Projekte plane ich auch mal ganz ohne fantastische Aspekte.
Ist deine zweite Frage auf DC beschränkt? Dann verliere ich jetzt vermutlich ein paar Sympathiepunkte, aber mein „Liebling“ ist Matthial. Ich kann mich gut mit ihm identifizieren, weil er mir nahe geht. Mich fasziniert sein fast schon krampfhafter Zwang das Richtige zu tun – und sich dabei so unglaublich tief in den Mist zu reiten. Aber vielleicht ist das auch die typische Autorenkrankheit: Liebe den, der es am wenigsten verdient hat, denn er braucht es am nötigsten. ;-)

Lesemaus87
Liebe Jennifer Benkau,
mich würde interessieren wann und wo Sie am liebsten Schreiben?
Jennifer Benkau
Hallo Lesemaus,
das wo ist leicht zu beantworten: An meinem Schreibtisch – eine Katze auf dem Schoß und mindestens einen Hund an den Füßen.
Wann … tja, am effektivsten und am liebsten arbeite ich spätabends und nachts. Aber in den letzten Jahren spüre ich leider, dass ich keine achtzehn mehr bin und packe nach einer langen Schreibnacht den Tag nicht mehr. Also muss ich wohl oder übel vorrangig vormittags schreiben, wenn meine Kinder in der Schule sind. Leider schläft die Muse dann noch … Ein Dilemma ;-)

Wow, was für interessante Antworten. Geht es euch auch immer so, dass ihr nach so einem Interview die Autoren noch sympathischer findet, als ohnehin schon? Hier ist das - zumindest bei mir - mal wieder ganz eindeutig der Fall.
Jetzt seid ihr aber sicher gespannt, wer denn die gückliche Gewinnerin des signierten Exemplars von "Dark Canopy" ist. Dann will ich euch mal nicht länger auf die Folter spannen... Die Gewinnerin heisst:

Heike

Herzlichen Glückwunsch, liebe Heike (jetzt bin ich tatsächlich ein bisschen neidisch auf dich ;)
Bitte schicke mir doch deine Adresse an anja.josua@freenet.de, damit sich das Buch bald zu dir auf die Reise machen kann.

Mittwoch, 12. September 2012

Geburtstagsgewinnspiel Leser fragen - Autoren antworten: Kristy und Tabita Lee Spencer (Beate Teresa und Susanne Hanika)


Ding ding ding, die letzte Runde ist eingeläutet ;) Die wahnsinnig sympathischen und wirklich lieben Hanika-Schwestern haben sich noch kurzfristig bereit erklärt, ebenfalls eure Fragen zu beantworten. Dafür ganz lieben Dank, ihr Beiden. "Dark Angels´ Summer" (meine Rezension dazu hier: Rezension Dark Angels´ Summer) ist eines meiner Lieblingsbücher und ich bin schon sehr gespannt auf "Dark Angels´ Fall" und deswegen freue ich mich ganz besonders, dass auch ihr die Chance habt, ein von den beiden signiertes Buch zu gewinnen (welches das sein wird, erfahrt ihr - wie immer . am Ende des Posts). Nun möchte ich euch aber erstmal die beiden Autorinnen vorstellen und ebenso ihre Bücher:

Beate Teresa Hanika (alias Kristy Spencer), geboren 1976 in Regensburg, ist Fotografin. Ab 1997 arbeitete sie mehrere Jahre als Model in verschiedenen europäischen Städten. Ihr erster Jugendbuchroman "Rotkäppchen muss weinen" wurde u.a. mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 2007 und dem Bayerischen Kunstförderpreis 2009 ausgezeichnet und für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2010 nominiert.
Susanne Hanika (alias Tabita Lee Spencer), geboren 1969 in Regensburg, promovierte nach ihrem Studium der Biologie und Chemie in der Verhaltensphysiologie und arbeitete als Wissenschaftlerin im Zoologischen Institut der Universität Regensburg. Auf dem deutschen Buchmarkt machte sie sich einen Namen durch ihre erfolgreichen Kriminalromane rund um die Ermittlerin Lisa Wild.
Quelle: arena-verlag.de

als Kristy und Tabita Lee Spencer
 

Beate Teresa Hanika
  

Susanne Hanika
  

Zu gewinnen gibt es diesmal ein signiertes Exemplar von "Dark Angels Fall - Die Versuchung":

Kristy und Tabita Lee Spencer - Dark Angels´ Fall: Die Versuchung
Achtung! Spoilergefahr, da es sich bereits um Band 2 der Reihe handelt!Wie weit würdest du gehen für den Menschen, den du liebst?Sam Rossel und seine dunklen Anhänger sind besiegt. Der Herbst hat den Sommer auf Whistling Wing abgelöst. Aber Dawna und Indie wissen, dass der Schein trügt. Auf der verzweifelten Suche nach Miley, dem Mann, den Dawna gegen alle Vernunft liebt, begegnet sie Dusk wieder. Der Wolf mit den goldenen Augen rettet ihr Leben, während sich die Schatten auf Whistling Wing zum zweiten Mal mehren. Und Dawna ahnt, dass Dusk viel mehr ist als nur ein Wolf ... www.whistling-wing.de

Wenn ihr dieses Buch gewinnen wollt, dann stellt eure Fragen an Beate Teresa und Susanne unter diesem Post als Kommentar. Zeit dafür habt ihr bis Sonntag, den 16. September. Alles, was ihr über das Gewinnspiel und die Endpreise wissen müsst, findet ihr hier: Ankündigung: Geburtstagsgewinnspiel Leser fragen - Autoren antworten
Die Endauslosung findet dann am Montag statt und ich bin schon sehr gespannt, was für Fragen ihr euch diesmal einfallen lasst.

Dienstag, 11. September 2012

Leser fragen - Boris Pfeiffer antwortet


Boris Pfeiffer hat sich die Zeit genommen und alle Fragen ausführlich beantwortet. Ein großes Dankeschön dafür! Auch bei euch bedanke ich mich für eure tollen Fragen und natürlich auch beim Kosmos Verlag für die Herstellung des Kontakts. Hier nun die Antworten und am Ende des Interviews erfahrt ihr, wer das signierte Buch gewonnen hat.

Chrisy
Welche Bücher lesen Sie privat gerne?
Boris Pfeiffer
Ich lese allerlei und ziemlich quer. Das geht vom Sachbuch über Krimizeiten bis zur Philosophie oder sonstigen Geisteswissenschaft. Ich lese auch gerne Gedichte und Biographien. Im Moment die von Steve Jobs. Außerdem lese ich zur Zeit einige Bücher von indianischen Autoren, da ich gerade in einem Indianereservat in South Dakota gearbeitet habe und gerne etwas für die Menschen dort tun würde, die in miserablen Verhältnissen und bitterster Armut leben.

Claudia
Ich würde gerne wissen, warum der 4. Band der Akademie der Abenteuer nicht mehr im bisherigen Verlag erscheint und ob ich hoffen darf, dass die Serie evtl. bei einem anderen Verlag fortgesetzt wird.
Boris Pfeiffer
Der Band erscheint deswegen nicht mehr dort, weil die verantwortliche Verlegerin das Buch nicht verlegen will und mich als Autor auch ablehnt. Ich habe Band 4 bereits fertig geschrieben und jetzt heißt es lediglich warten. Die Rechte an den Büchern fallen nämlich im Herbst 2014 an mich zurück und ab dann kann ich sie entweder selbst oder bei einen neuen Verlag herausbringen. Also, erscheinen wird das Buch sicher.
DIE AKADEMIE DER ABENTEUER öffnet ihre Pforten dann wieder mit einer Geschichte um Rufus, Filine und No und den seltsamen und gefährlichen Ereignissen um einen jungen König, der nicht König sein wollte und doch lernte, mit dem Fährnissen, Bedrohungen und Pflichten der Macht zu leben und klug und sorgsam mit ihnen umzugehen. Das Warten wird sich lohnen. Dabei sein werden auch die Meister der Akademie, die finsteren Malenhagens, Rufus’ immer noch geldgierige Mutter, eine verruchte Königin, ein schlauer Magier, der Anführer einer Räuberbande, der es weit brachte, ein weiser alter Ratgeber, eine der Geschichte bisher gänzlich unbekannte Gestalt, sowie die Bisamratte Minster in einer Geschichte, die heißen wird DAS ERBE DES RINGS oder vielleicht auch DAS UNBESCHRIEBENE BLATT.

Jessica Gläser
Besitzen sie ein Haustier und wenn ja welches? =)
Boris Pfeiffer
Nein, ich besitze keines. Aber ich bin mit einem Hund aufgwachen und mit zwei Katzen und habe auch später noch einmal mit einer Katze gelebt. Außerdem pflege ich gute Beziehungen zu Eidechsen und Eichhörnchen ;-)

Yvonne
Sie haben ja einige Bände der "Drei ???" geschrieben. Haben Sie eine Lieblingsfolge, die sie uns unbedingt empfehlen würden?
Boris Pfeiffer
Habe ich nicht. Das Schöne an den 'Drei ??? Kids' ist ja auch, dass ich anhand des Genres 'Detektivgeschichte' immer wieder neue Themen anpacken kann, die mir gerade auffallen oder mich interessieren. Und so bewege ich mich mit meinem Themen und mir wichtigen Gedanken eigentlich immer voran. Aber eben gerade sind drei Bände der 'Drei ??? Kids' auf Chinesisch bei mir eingetroffen - die möchte ich mir gerne mal von einem Muttersprachler volesen lassen! Wer unbedingt einen persönlichen Tipp haben will, dem empfehle ich: meinen ersten Drei ??? Kids Band "In letzter Sekunde" oder auch "Schatz der Piraten", "Die Schokofalle" oder "Diamantenjagd".

Tanja
Warum haben Sie den Regiestuhl verlassen und sind Autor geworden ?
Boris Pfeiffer
Ich habe seit ich zwölf bin immer geschrieben. Das Theater ist meine zweite große Liebe geworden, aber das Schreiben war und ist die Erste.

Tanja
Wer oder was inspiriert Sie ?
Boris Pfeiffer
Oh, das kann vielerlei sein. Ein Gedanke, etwas, dem ich begegne, Menschen, Orte, Gedanken ... Ich komme gerade aus den USA zurück und trage bestimmt vier wichtige neue Möglichkeiten in mir, über etwas zu schreiben.

Tanja
Wieviel Zeit widmen Sie dem Schreiben pro Tag ?
Boris Pfeiffer
Das ist nie ganz gleich. Aber meist den Morgen und den Abend. In Stunden läuft das so auf fünf bis sechs Stunden intensiver Arbeit am Tag hinaus. Dazu kommen dann Recherche, Briefe und Emails und natürlich meine Lesungen und Begegnungen mit Menschen.

Tanja
Was ist schwieriger zu schreiben: Mädchen- oder Jungen-Bücher ?
Boris Pfeiffer
Diesen Unterschied treffe ich nicht. Die meisten meiner Bücher werden von Mädchen und Jungen gelesen. Aber ich glaube, dass es schwerer ist, Jungen zum Lesen zu bewegen. Und da das vielen meiner Bücher gelingt, denke ich, dass 'Jungenbücher' zu schreiben, sicher eine meiner Stärken ist.

netty
Sie haben ja bisher bei über 30 Bänder der drei??? mitgearbeitet. Haben sie damals mit so einem Erfolg gerechnet?
Boris Pfeiffer
Nein, daran habe ich nicht gedacht. Inzwischen freue ich mich aber sehr darüber. Je größer der Erfolg meiner Bücher ist, umso mehr kann ich sozial etwas tun und erreichen. Und das möchte ich gerne. Deswegen möchte ich, dass auch meine anderen Bücher mindestens so bekannt werden wie die 'Die drei ???'.

netty
Wie kamen sie auf die Idee Kinderbücher zu schreiben?
Boris Pfeiffer
Mein erstes Kinderbuch habe ich einfach geschrieben, weil ich Lust dazu hatte. Dann hat ein Maler einfach 30 Bilder dazu gemalt. Es ist auf meiner Website zu sehen (www.boris.pfeiffer.de) und wird wahrscheinlich bald auch in der Phantastischen Bibliothek in Wetzlar erscheinen. Und genauso enstand auch mein erstes Theaterstück für Kinder. Aus Liebe zur Sache. Und nach und nach wuchs mein Arbeitsfeld in dieser Richtung immer weiter und wurde beständiger und kräftiger. Ich arbeite gerne für Kinder. Ich mag Kinder und schätze sie hoch ein. Und da ich keine eigenen Kinder habe, freue ich mich um so mehr, dass sie meine Bücher gerne lesen.

Jetzt möchte ich euch natürlich auch die Gewinnerin des signierten Exemplars von "Diebe in der Nacht" nicht vorenthalten:

Chrisy

Herzlichen Glückwunsch, liebe Chrisy! Das Buch macht sich bald auf den Weg zu dir.

Montag, 10. September 2012

Rezension: Petra Schier - Das Haus in der Löwengasse


Petra Schier - Das Haus in der Löwengasse

rororo
352 Seiten
ISBN: 978-3499259012
Erscheinungsdatum: 1. September 2012

Über die Autorin:
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit ihrem Mann und einem Schäferhund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur und arbeitet mittlerweile als freie Lektorin und Autorin. Schon in ihren ersten beiden Romanen «Tod im Beginenhaus» und «Mord im Dirnenhaus» löste die Apothekerstochter Adelina mit Scharfsinn und Dickköpfigkeit Kriminalfälle im mittelalterlichen Köln. Mehr Informationen zur Autorin unter www.petralit.de.

Inhalt:
Nur das Schicksal kennt ihren Weg. Pauline Schmitz ist Waise. Nach dem Tod ihres Onkels auf sich gestellt, findet die junge Frau eine Anstellung als Gouvernante in Bonn. Der Hausherr hat Hintergedanken: Als sich Pauline gegen seine Nachstellungen zur Wehr setzt, steht sie plötzlich auf der Straße – mit nicht mehr, als in einen Koffer passt. Mittellos und ohne Beziehungen droht Pauline das Schlimmste. Dann kommt ihr das Glück zu Hilfe: Der Kölner Textilfabrikant Reuther nimmt sie in seine Dienste. Und er verliebt sich in sie. Doch Julius Reuther braucht eine Frau mit Geld, will er sein Unternehmen retten. Und Pauline muss sich entscheiden: Folgt sie ihrem Herzen und lebt ein Leben als Mätresse im Verborgenen? Oder geht sie ihren eigenen Weg?

Meine Meinung:
Eigentlich lese ich recht selten historische Romane. Nicht, weil sie mich nicht interessieren, sondern eher, weil man ja doch schon schlechte Erfahrungen gemacht hat, wenn ein Buch zu langweilig und trocken daher kam oder mich die Protagonisten überhaupt nicht angesprochen haben (wobei das natürlich auch bei anderen Genres passieren kann). Hier wurde ich wirklich überrascht. Denn Petra Schier hat nicht nur einen wirklich schönen Schreibstil, der wunderbar zur damaligen Zeit passt und sich außerdem flüssig lesen lässt und eine wunderbare Art, Szenen und Orte zu beschreiben. Sie schafft auch Protagonisten, die einem wirklich ans Herz wachsen und einen noch nach dem Lesen eine Weile beschäftigen.
Pauline ist eine gebildete und starke Persönlichkeit, auch wenn das anfangs noch gar nicht so scheint. Sie hat eine wahnsinnig große Entwicklung im Laufe der Geschichte durchgemacht, die mich wirklich beeindruckt hat. Ist sie anfangs noch ziemlich ängstlich, unsicher und versucht es, allen recht zu machen, ändert sich das schlagartig, als sie von Julius Reuther angestellt wird. Sie lernt es, sich zu behaupten und sich nicht alles gefallen zu lassen, auch wenn das damals für eine Frau gar nicht so leicht war. Kurze Rückblenden - meist in Form von Träumen - sorgen dafür, dass man erfährt, was Pauline vor ihrer Zeit in Köln zugestossen ist und warum sie anfangs so unsicher und recht ängstlich ist.
Julius Reuther ist ein toller Protagonist. Kein pflegeleichter Mensch, denn er ist sehr verschlossen, mürrisch und meist schlecht gelaunt, taut aber so nach und nach immer mehr auf. Julius hat - ebenso wie Pauline - schlechte Erfahrungen gemacht und auch jetzt werden ihm immer wieder Steine in den Weg gelegt, die am Ende für eine kleine Überraschung sorgen.
Nicht nur diese beiden Hauptcharaktere sind wirklich liebenswert und besitzen die nötige Tiefe, ebenso ist es auch bei den Nebenprotagonisten, ganz besonders bei Pauline´s Freundin Frieda, die mich doch positiv überraschen konnte.
Ich fand es wirklich schade, als das Buch fertig gelesen war, denn ich hatte mich so wohl in der Geschichte und mit den Charakteren gefühlt, dass ich gerne noch eine Weile dort verweilt hätte.
Auch die Geflogenheiten der damaligen Zeit wurden sehr gut beschrieben und gerade die Rolle der Frau hat man hier sehr gut kennengelernt, ebenso welche Rolle richtige Liebe überhaupt gespielt hat.
Fazit:
Ein wunderbarer historischer Liebesroman, der mich mit wunderbaren Charakteren, einem schönen Schreibstil und viel Gefühl - ohne jedoch kitschig zu werden - absolut überzeugen konnte, doch wieder mehr in diese Richtung zu lesen. Ich bin schon sehr auf den nächsten historischen Roman von Petra Schier gespannt.
Ich vergebe 5 von 5 Punkten!

Sonntag, 9. September 2012

Buchpost KW 36

Auch diese Woche habe ich wieder zwei tolle neue Bücher bekommen. Einmal Überraschungspost von den Kinderbuchlotsen und endlich ist "Dark Angels´ Fall" auch bei mir angekommen. Ich kann es wirklich kaum erwarten, dieses Buch zu lesen, denn ich muss einfach wissen, wie es auf Whistling Wing weiter geht. Hier meine Neuzugänge im Überblick:

Tamina Berger - Frostengel
Theresa kann nicht glauben, dass ihre beste Freundin Julia Selbstmord begangen hat. In der Nacht, in der sie von der Brücke gesprungen sein soll, war sie nicht allein. Hat nicht der undurchschaubare Leon Julia seit Wochen verfolgt? Doch als Theresa anfängt, in Julias Vergangenheit nachzuforschen, erfährt sie Dinge, die besser nie ans Licht gekommen wären.

Kristy und Tabitha Lee Spencer - Dark Angels´ Fall: Die Versuchung
Achtung! Spoiler, da es sich hierbei bereits um den 2. Band der Reihe handelt!
Wie weit würdest du gehen für den Menschen, den du liebst?
Sam Rossel und seine dunklen Anhänger sind besiegt. Der Herbst hat den Sommer auf Whistling Wing abgelöst. Aber Dawna und Indie wissen, dass der Schein trügt. Auf der verzweifelten Suche nach Miley, dem Mann, den Dawna gegen alle Vernunft liebt, begegnet sie Dusk wieder. Der Wolf mit den goldenen Augen rettet ihr Leben, während sich die Schatten auf Whistling Wing zum zweiten Mal mehren. Und Dawna ahnt, dass Dusk viel mehr ist als nur ein Wolf ... www.whistling-wing.de

Samstag, 8. September 2012

Geburtstagsgewinnspiel Leser fragen - Autoren antworten: Jennifer Benkau


Heute habe ich eine Autorin für euch, deren Buch ich geradezu verschlungen habe und dessen Fortsetzung ich kaum erwarten kann: Jennifer Benkau. "Dark Canopy" (meine Rezension dazu hier: Rezension Dark Canopy) ist eines meiner absoluten Lieblingsbücher geworden und definititv ein Lesehighlight diesen Jahres. Nun dürft ihr Jennifer eure Fragen stellen und ich bin schon sehr gespannt, was euch dazu einfällt. Hier erstmal ein bisschen was über die Autorin und ihre Bücher:

Jennifer Benkau wurde 1980 in der weltschärfsten Stadt zwischen Düsseldorf und Köln geboren, wo sie mit einem Ehemann, drei Kindern und zwei Katzen lebt.
Sie schreibt Bücher, weil es ihr ein Bedürfnis ist, Geschichten zu erzählen, sie aber beim Reden stottert. Zum Schreiben braucht sie Wind, laute Musik, Schokolade, Kiwis und Kaffee; aus dieser Mixtur entstehen paranormale Liebesromane, die der Autorin als Ausgleich dienen, bezeichnet sie sich doch selbst als ebenso romantisch wie einen getragenen Turnschuh.
Ihre Homepage findet sich unter www.jennifer-benkau.de
Quelle: amazon.de



Ihre bisher erschienen Werke könnt ihr hier sehen (jeweils verlinkt):

  
 

Zu gewinnen gibt es diesmal ein signiertes Exemplar diesen Buches:

Stell dir vor, du musst täglich ums Überleben kämpfen. Stell dir vor, dein Gegner ist unbesiegbar. Stell dir vor, du kommst ihm zu nah. Stell dir vor, du verliebst dich in ihn. Die Percents, für den dritten Weltkrieg geschaffene Soldaten, haben die Weltherrschaft übernommen und unterjochen die Menschen. Rebellenclans versuchen, außerhalb des Systems zu überleben. Mit ihnen kämpft die 20-jährige Joy gegen das Gewaltregime. Doch dann fällt sie dem Feind in die Hände und muss feststellen, dass sich auch unter den vermeintlichen Monstern Menschlichkeit findet. Und sogar noch mehr …

Wenn ihr dieses Buch gewinnen wollt, dann stellt eure Fragen an Jennifer Benkau unter diesem Post als Kommentar. Zeit dafür habt ihr bis Dienstag, den 11. September. Alles, was ihr über das Gewinnspiel und die Endpreise wissen müsst, findet ihr hier: Ankündigung: Geburtstagsgewinnspiel Leser fragen - Autoren antworten

Donnerstag, 6. September 2012

Rezension: Yvonne Woon - Dead Beautiful: Deine Seele in mir


Yvonne Woon - Dead Beautiful: Deine Seele in mir

dtv
480 Seiten
ISBN: 978-3423760386
Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2011

Über die Autorin:
Yvonne Woon, geboren 1984, wuchs in Worcester, Massachusetts, und in Frankreich auf. Nachdem sie 2006 an der Columbia University ihren Abschluss in Englisch und Creative Writing erlangt hatte, arbeitete sie als Assistentin in einer Literaturagentur und absolvierte ein Aufbaustudium. ›Dead Beautiful - Deine Seele in mir‹ ist ihr erster Roman.

Inhalt:
Nur einen Kuss – nichts wünscht sich die 16-jährige Renée sehnlicher von ihrem schönen, doch seltsam unnahbaren Mitschüler Dante. Noch nie zuvor hat sie zu einem Jungen eine solch starke Seelenverwandtschaft empfunden. Aber obwohl die Anziehung zwischen ihnen spürbar ist, verweigert ihr Dante diesen Kuss. Warum? Und was hat es mit den ganzen seltsamen Fächern wie Bestattungskunde und Gartenbau an ihrer neuen Schule auf sich? Renée ist fasziniert von den alten Riten an ihrem Internat und gleichzeitig verunsichert. Denn es kommt immer wieder zu mysteriösen Todesfällen unter den Schülern ...



Meine Meinung:
Dieses Buch ist ein absoluter Pageturner. Yvonne Woon hat eine wunderbare Atmosphäre geschaffen, die einen regelrecht in die Geschichte hineinzieht. Nicht nur ihr flüssiger und detailreicher Schreibstil, sondern auch die Charaktere und die ungewöhnliche Geschichte haben mich wirklich begeistert und machen dieses Buch zu einem meiner Lieblinge meines bisherigen Lesejahres.
Renée ist ein liebenswertes Mädchen, welches ganz schön mit dem Tod ihrer Eltern zu kämpfen hat und dann auch noch vom Großvater auf das Gottfried Institut "abgeschoben" wird. Die Gründe dafür erfahren wir im Laufe der Geschichte, ebenso wie noch einige andere Geheimnisse rund um Renée, ihre Familie und das Institut selbst. Diese ganzen Handlungsstränge laufen so zusammen, dass man sich einfach nicht langweilen kann, denn zu entdecken gibt es immer wieder etwas neues. Doch nicht nur Renée ist ein liebenswerter Charakter, auch ihre Freunde haben mir gut gefallen. Natürlich gibt es auch andere, die Renée nicht unbedingt in ihr Herz geschlossen haben und gerade die fand ich sehr interessant und bin schon sehr gespannt, was man von denen noch so zu erwarten hat.
Zwar kennt man bestimmte Abläufe in der Geschichte schon so oder ähnlich, doch das hat meinem Lesevergnügen absolut keinen Abbruch getan.
Teil 2 "Unendliche Sehnsucht" ist bereits im Juli diesen Jahres erschienen und ich hoffe, dass auch diese Geschichte mich wieder überzeugen kann.
Fazit:
Für mich ein Pageturner, mit einer tollen Atmosphäre und einer recht ungewöhnlichen Geschichte. Eines meiner Lieblingsbücher diesen Jahres
Ich vergebe 5 von 5 Punkten!

Mittwoch, 5. September 2012

Rezension: Julia Karr - The Sign 1: Nur zu deiner Sicherheit


Julia Karr - The Sign 1: Nur zu deiner Sicherheit

cbt
480 Seiten
ISBN: 978-3570307724
Erscheinungsdatum: 12. Dezember 2011

Über die Autorin:
Julia Karr wurde am 10.12 in Seymour in Indiana geboren. Schon ihr ganzes Leben lang beschäftigt sie das Schreiben. Sie schrieb früher gerne Briefe. Später dann auch Gedichte. Auch das Zeichnen konnte sie zu ihren Hobbies zählen. Ihre kreative Ader hat sie so frühzeitig erkannt. Mit 16 zog Julia Karr nach Chicago. Sie verliebte sich sofort in die Großstadt, nachdem sie zuvor nur in einer kleinen Stadt gelebt hatte. Die Autorin hat mittlerweile 2 Töchter, die bereits ausgezogen sind. Früher hat Julia Karr für die Töchter Geschichten geschrieben.

Inhalt:
Nichts fürchtet die in einer nahen Zukunft lebende Nina so sehr wie ihren sechzehnten Geburtstag. Obwohl die meisten Mädchen dieses Datum kaum erwarten können: Sie bekommen ein Tattoo und dürfen nun legal Sex haben. Doch Nina ahnt, dass mehr hinter diesem Tattoo steckt. Als kurz darauf ihre Mutter bei einem brutalen Anschlag ums Leben kommt, erfährt Nina: Ihre Mutter gehörte zum Widerstand – und ihr totgeglaubter Vater ist am Leben, irgendwo im Untergrund. Sie setzt alles daran, ihn zu finden – und gleichzeitig sich und ihre Halbschwester vor dem Zugriff des Regimes zu schützen. Da verliebt sie sich in Sal, einen Widerstandskämpfer. Doch kann sie ihm trauen?

Meine Meinung:
"The Sign 1 - Nur zu deiner Sicherheit" ist eines dieser Bücher, auf die ich mich wahnsinnig gefreut habe. Der Klappentext verspricht eine spannende Geschichte, in einer interessanten Welt. Größtenteils konnte die Autorin das auch genau so umsetzen, nur hatte ich so meine Probleme mit Nina, der Ich-Erzählerin dieser Geschichte. Zwar ist sie ein Mädchen, dass sich ihr Leben nicht von den Medien und der Regierung vorschreiben lassen will (wozu eben auch gehört, dass die Mädchen mit 16 ihre Unschuld verlieren dürfen und sollten), die ihren eigenen Kopf hat und den auch zum Denken benutzt, nicht so wie andere Mädchen in ihrem Alter. Und doch drehen sich ihre Gedanken viel zu oft um Sex, wie ich finde. Natürlich ist das in diesem Alter vollkommen normal, gerade wenn man dann noch jemanden kennenlernt, in den man sich verliebt. Trotzdem ging mir das teilweise etwas auf die Nerven. Einerseits ist sie absolut dagegen, sich zu benehmen, wie ein typischer "Sex-Teen" und findet Sex sogar eklig, andererseits hat sie ihre Hormone kaum im Griff. Auch benimmt sie sich teilweise doch ein wenig naiver, als in ihrer Situation angebracht wäre. Sie begibt sich immer wieder in Gefahr, obwohl sie weiß, dass sie verfolgt wird und lässt sogar ihre Schwester alleine, obwohl sie solche Angst davor hat, dass sie entführt werden könnte. Und der Grund dafür ist natürlich ihr Hormonhaushalt. Sicher ist das in ihrem Alter sehr normal, doch trotzdem habe ich deswegen mehr als einmal den Kopf schütteln müssen. Auch, dass sie sich keine anderen Gefühle erlauben will, vor allem nicht trauern, fand ich etwas schade. Gut hat mir allerdings gefallen, dass sie sich nicht einschüchtern lässt und für ihre Ziele kämpft. Auch Nina´s Freunde waren mir fast alle sympathisch, ebenso wie Wei´s Eltern. Wer mich allerdings tierisch genervt hat, war Sandy, die nur an Jungs zu denken scheint und sonst nicht allzu viel nachdenkt.
Die Welt, die die Autorin hier geschaffen hat, ist schon recht beängstigend, denn es herrscht die absolute Kontrolle durch die Regierung und die Medien, die einem jeden Tag einbleuen, was man zu denken und zu tun hat. Die meisten Menschen sind damit zufrieden, doch natürlich gibt es auch andere, die so nicht leben wollen und sich damit zum Feind der Gesellschaft machen. Auch gibt es hier Ränge, in die die Menschen eingeteilt sind, von 1 bis 10, wobei 1 der niedrigste und ärmste Rang ist.
Julia Karr hat einen recht einfachen Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt. Ein bisschen mehr hätte sie gerne auf die technischen Details eingehen können, da ich mir manchmal einfach nicht vorstellen konnte, wie bestimmte Dinge aussehen oder  für was genau sie eigentlich da sind.
Der Spannungsbogen in diesem Buch ist relativ hoch, da Nina ständig neue Geheimnisse lüftet und immer wieder in Gefahr gerät. Gerade das Ende fand ich wirklich spannend. Auch ist es diesmal kein Ende, was komplett offen ist, sondern wenn man es wollte, könnte man mit diesem Buch abschließen, ohne die Reihe weiter zu verfolgen, allerdings bleiben natürlich auch noch einige Dinge offen, die ich zumindest gerne noch aufgelöst haben möchte. Teil 2 "Truth" ist am 19.1. diesen Jahres auf englisch erschienen und ich hoffe, dass er auch in deutsch bald erscheint.
Fazit:
Eine spannende Dystopie mit kleinen Schwächen, die mich aber trotzdem überzeugen konnte.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten!

Dienstag, 4. September 2012

Leser fragen - Jeanette Wagner antwortet!


Nachdem der Schuleinführungs- und Erste Schultag-Stress überstanden ist, gibt es nun endlich die Antworten von Jeanette Wagner. Vielen Dank für eure Fragen und natürlich auch an die Autorin ein großes Dankeschön für die Antworten! Auch beim Beltz Verlag möchte ich mich ganz herzlich bedanken, der den Kontakt zu Jeanette Wagner hergestellt hat. Wie immer erfahrt ihr am Ende des Interviews, wer das signierte Exemplar von "Smalltown Girls 1: Der Tod kommt selten allein" gewonnen hat. Viel Spaß mit dem Interview wünsche ich euch!

Eva Mirschel
Hat es einen bestimmten Grund warum die Cover der beiden Bücher so gleich aussehen?
Jeanette Wagner
Ja! Auf dem Cover sind Charlie, Lu und Sunshine. Das Gesicht des jeweils erzählenden Mädchens rückt einen Platz nach vorne in die Mitte des Covers und die anderen rücken im Uhrzeigersinn nach. Wenn man genau hinschaut, sieht man gleich, welches Mädchen die Protagonistin ist. Die Grundfarbe von jedem Band ist anders: violett, blau, grün.
 
amarylie
Wie kamen Sie drei auf die Idee, zusammen eine Reihe zu schreiben?
Jeanette Wagner
Wir kennen uns schon sehr lange und sind gute Freundinnen. Es hat sich wie von selbst ergeben, dass wir die Trilogie zusammen realisiert haben.

amarylie
Wie fühlt es sich an, das Buch beendet zu haben?
Jeanette Wagner
Tja … das Buch ist für mich erst beendet, wenn der dritte Band draußen ist. Auf dieses Gefühl muss ich also noch etwas warten …

amarylie
Gab es auch Momente, in denen Sie sich gestritten haben, was dir Fortsetzung der Geschichte angeht?
Jeanette Wagner
Wir haben viel diskutiert, manchmal die andere auf den Mond gewünscht - aber was uns immer verbunden hat, war die gemeinsame Vision der Geschichte.

amarylie
Hatten Sie schon immer vor gehabt, ein Roman in diesem Genre zu schreiben?
Jeanette Wagner
Nein, das hat die Geschichte so vorgegeben.
 
Diana
Die Namen Ihrer Protagonisten gefallen mir - besonders natürlich Charlie, Lu und Sunshine. Wie entscheiden Sie sich für die Namen Ihrer Protagonisten? 
Jeanette Wagner
Wir werfen verschiedene Namen in die Runde und merken dann spontan, welcher Name uns gut gefällt und inspiriert. Soweit es geht, vermeiden wir Namen von uns bekannten Menschen (Mädchen), denn nur so können die Figuren in unseren Köpfen lebendig und einzigartig werden.
 
Franzi
Woher kennen sie sich? Also wo haben sie sich kennengelernt?
Jeanette Wagner
Miriam und ich kennen uns schon fast zwanzig Jahre. Ich habe sie in einem Schauspielkurs an der Filmhochschule in Berlin kennengelernt, wo ich Regie studiert habe. Sie war damals Schauspielstudentin und wir haben zusammen einen Kurzfilm gedreht, uns angefreundet, zwischendurch aus den Augen verloren und uns wiedergefunden.
Ulrike habe ich über einen Freund vor ungefähr zwölf Jahren kennengelernt. Aber richtig gut kennengelernt haben wir uns, weil wir sehr oft gemeinsam mit meinem Hund spazieren gegangen sind, immer in den Mittagspausen vom Drehbuchschreiben. Dabei sind viele Ideen und Projekte entstanden. Laufen und reden, das ist super. Mit Ulrike, das war ein bisschen wie ‚Liebe auf den ersten Blick‘.

Franzi
Wer hatte die Idee, zusammen Bücher zu schreiben?
Jeanette Wagner
Wir haben uns zusammen getan, weil wir Bücher aus der Perspektive von drei Mädchen schreiben wollten und dachten, wir wären ein gutes Team. Miriam kam etwas später dazu, Ulrike und sie kannten sich noch nicht.

Franzi
Wie sind sie auf den Autorennamen gekommen?
Jeanette Wagner
Wir haben Namen gesammelt und uns dann für den entschieden, der uns am besten gefallen hat.

netty
Wie machen Sie das, wenn jeder von Ihnen andere Ideen zu einem Buch hat, diese aber nicht unbedingt zusammen passen?
Jeanette Wagner
Wenn die Ideen nicht zusammenpassen, können sie nicht im Buch erscheinen. Wir unterscheiden allerdings geschmäcklerische Ideen - da hat jede von uns große Freiheit - von konzeptionellen Ideen. Denn da gibt es einfach Richtlinien, die wir verinnerlicht haben und an die wir uns halten müssen. Klingt jetzt allerdings einfacher, als es ist.

his + her books
Wenn jede von Ihnen ein Buch schreibt, ist dann der Schreibstil nicht völlig unterschiedlich? Oder werden die Geschichten untereinander angepasst?
Jeanette Wagner
Ja, der Schreibstil ist unterschiedlich, aber genau das wollten wir auch. Jedes Mädchen erzählt aus ihrer Perspektive und deshalb muss der Stil anders sein.
 
BraMa MaBra
Mich würde interessieren ob Sie immer gemeinsam ein Buch verfassen oder jede einzeln?
Jeanette Wagner
Wir haben alle auch unsere eigenen Projekte.    
 
Steffi
Gibt es einen Zusammenhang, dass es drei Autorinnen gibt und drei Hauptcharaktere im Buch?
Jeanette Wagner
Ja, wären es vier Hauptcharaktere gewesen, dann wären wir vier Autorinnen gewesen. Das gilt natürlich nur für dieses Buch.
 
Steffi
Lesen die drei Autorinnen selbst auch sehr gerne?
Jeanette Wagner
Natürlich! Wir lesen alle sehr viel.
 
Rica
Also, wie fängt man an, wenn man zu dritt an einem Buch schreibt? Wechselt man sich mit dem Schreiben ab oder schreibt nur einer und der Rest lässt seine Ideen mit einfließen?
Jeanette Wagner
Da wir drei sehr unterschiedlich sind war es schnell klar, dass jede hauptverantwortlich für einen Band sein wird. Die Geschichte an sich stand aber schon fest, als die erste (ich) angefangen hat zu schreiben. Es gab Handlungsspielraum im Nebenstrang, aber nicht so viel im Hauptstrang.
 
Rica
An welchem Ort schreiben Sie am liebsten?
Jeanette Wagner
Ich schreibe am liebsten entweder in der Uckermark in meinem kleinen alten Landhaus, oder an einem anderen warmen Plätzchen in der Sonne am Meer. Nur kann ich mir das leider nicht so oft leisten

Auch dieses Interview finde ich wieder wahnsinnig interessant, ganz besonders natürlich, weil es hier gleich drei Autorinnen sind, die diese Reihe zusammen schreiben. Jetzt möchte ich euch aber verraten, wer das signierte Buch gewonnen hat:

Steffi

Herzlichen Glückwunsch, liebe Steffi. Bitte schicke mir deine Adresse an anja.josua@freenet.de, damit sich das Buch auf die Reise zu dir machen kann.