Montag, 4. März 2013

Rezension: Vina Jackson - 80 Days 1: Die Farbe der Lust

Vina Jackson - 80 Days 1: Die Farbe der Lust

carl´s books
400 Seiten
ISBN: 978-3570585221
Erscheinungsdatum: 22. Oktober 2012

Über die Autoren:
Vina Jackson ist ein Pseudonym hinter dem sich zwei etablierte Autoren verbergen, die bei diesem Buch zum ersten Mal zusammenarbeiten. Er ist ein bekannter Lektor, Radiojournalist, Kolumnist, der bereits neun Romane veröffentlicht hat und eine große Sammlung von Erotika besitzt. Sie hat ebenfalls bereits Bücher geschrieben, arbeitet im Finanzsektor und ist eine feste Größe in der Londoner Fetisch-Szene.

Klappentext:
Junge, urbane, moderne Erotikliteratur!
Frustriert von einer unbefriedigenden Beziehung findet die leidenschaftliche Violinistin Summer Erfüllung in der Musik. Sie spielt nachmittags in der Londoner U-Bahn auf ihrer ramponierten Violine Vivaldi. Als ihre Geige sich nicht mehr reparieren lässt, bekommt sie von Dominik, einem Uniprofessor mit ausschweifenden Fantasien, ein erstaunliches Angebot: Er möchte ihr eine wertvolle Violine schenken, wenn sie ihm ein privates Konzert gibt. Also spielt sie für ihn in der Krypta einer Kirche – doch muss sie dabei nackt sein, während Dominik den anderen Musikern die Augen verbunden hat. Summer spürt, wie sehr Dominik sie anzieht und in ihr bisher unbekannte Saiten zum Schwingen bringt: Sie beginnt eine intensive erotische Liaison mit ihm, in der sie ihre lange verleugnete dunkle Seite ausleben kann. Doch hat eine alles verschlingende Beziehung ohne Tabus Bestand? Berauschend, verführerisch, aufreizend kühn, ist »80 Days – Die Farbe der Lust«, eine Liebesgeschichte, die den Leser atemlos zurücklässt, mit dem Wunsch, so bald wie möglich mehr zu lesen.

Meine Meinung:
"80 Days: Die Farbe der Lust" ist der erste Roman dieses Genres, den ich bisher gelesen habe. Überzeugen konnte mich dieser leider nicht wirklich.
Die Story an sich ist relativ interessant und man lernt so einiges über die Fetisch-Szene. Man merkt, dass die Autoren sich damit tatsächlich gut auskennen und wissen, wovon sie da schreiben. Dabei nehmen sie kein Blatt vor den Mund, sondern erzählen, "wie ihnen der Schnabel gewachsen ist", um es mal so auszudrücken. Ziemlich detailliert beschreiben die Autoren, was ihre Protagonisten anziehen, jedoch den tatsächlichen Akt nicht immer komplett, so dass man gewisse Details einfach seiner Fantasie überlassen kann, wenn man das denn möchte. Oftmals gibt es allerdings auch Szenen, die schon recht vulgär beschrieben  und sicher nichts für zart besaitete Leser sind. Dabei gibt es einige kleinere und größere Zeitsprünge, die den Lesefluss jedoch nicht beeinflussen. Erzählt wird die Geschichte mal in der Ich-Perspektive von Summer, mal aus der erzählenden Perspektive von Summer und Dominik, wobei ich die Ich-Perspektive von Summer fast überflüssig finde, da die Ich-Perspektive nicht konsequent durchgezogen wurde, sondern nur ab und an mal eingeworfen. Man hat halt nicht wirklich feststellen können, warum diese nun ausgerechnet in dem Moment gewählt wurde.
Die Protagonisten an sich sind relativ blass geblieben, ich konnte zu keinem von ihnen einen Zugang finden. Summer beschreibt sich selbst zwar als unabhängige, selbstbewusste Frau, die tut, was sie will, doch immer wieder benimmt sie sich devot und das ohne sich lange bitten zu lassen, selbst wenn sie es ja eigentlich gar nicht will. Sie denkt nur an Sex und Musik und viel mehr gibt es in ihrem Leben scheinbar auch gar nicht. Selbst ihre "Freunde", bis auf einen einzigen (der mir von allen Charakteren tatsächlich auch am sympathischsten war), haben wohl nur im Sinn, wie sie am besten ihre perversen Neigungen ausleben können. Dominik hat mich persönlich so gar nicht reizen können und ich verstehe absolut nicht, was Summer so anziehend an ihm findet. Ich jedenfalls konnte mich einfach nicht in die Charaktere hineinversetzen und habe keinen einzigen von ihnen ins Herz schließen können.
Das positive an dem Buch ist der flüssige Schreibstil und mir persönlich ging es so, dass ich schon wissen wollte, wie es jetzt weitergeht. Leider hatte ich allerdings das Gefühl, dass die Story immer mehr in den Hintergrund gerät, damit sich die Protagonisten mit allen zur Verfügung stehenden Personen vergnügen können. Das mag zwar dazu passen, dass Summer in den Sog ihrer "dunklen Seite" gerät, aber ich finde, man hätte sich da vielleicht mehr den Charakterzeichnungen widmen können, um den Protagonisten ein wenig mehr Tiefe zu verschaffen.
Fazit:
Eine viel zu dünne Story, die um die vielen Geschlechtsakte herumgebaut zu sein scheint, Charaktere in die ich mich überhaupt nicht hineinversetzen und deren Handlungen ich oft nicht nachvollziehen konnte - trotzdem hat dieser Roman etwas an sich, das einen weiterlesen lässt. Eine wirkliche Liebesgeschichte, wie im Klappentext beschrieben, war für mich leider nicht zu erkennen, doch trotzdem möchte ich dem zweiten Band noch eine Chance geben und hoffe, es wird besser.
Ich vergebe 3 von 5 Punkten!

1 Kommentar:

Lena hat gesagt…

Klingt so ein bisschen wie Shades of Grey, soll ja auch nicht besonders viel Story haben^^
Aber auch der schon der Titel und das Cover sahen sehr verdächtig danach aus^^