Donnerstag, 31. Oktober 2013

Rezension: Michael Dissieux - Die Saat der Bestie

Michael Dissieux - Die Saat der Bestie

Luzifer
253 Seiten
ISBN: 978-3943408164
Erscheinungsdatum: 7. August 2013

Über den Autor:
Geboren 1967 in Saarbrücken, gelernter Dreher. Arbeitet als Busfahrer im Linienverkehr. Schreibt seit 30 Jahren Kurzgeschichten und Romane aus dem Bereich des Unheimlichen und der Dark Fantasy. Einige Kurzgeschichten im Bastei-Verlag veröffentlicht, sowie in diversen Fanzines. Mitarbeit an der Romanreihe „Jessica Bannister“ – ebenfalls im Bastei-Verlag – bis diese eingestellt wurde.

Klappentext:
Was passiert, wenn einer der letzten Menschen auf der Erde ein schizophrener Psychopath ist? Und wie groß ist die Chance, eine Begegnung mit ihm zu überleben?
David glaubt, dass er der einzige Überlebende der Apokalypse ist. Die Stadt gehört ihm. Sein Leben ist geprägt von alltäglicher Routine, schmerzvollen Erinnerungen und der Musik von Neil Young.
Als eines Tages Samantha in seine Stadt kommt, erwacht die Bestie in ihm
Nach seinem Überraschungshit GRAUES LAND erzählt Dissieux in DIE SAAT DER BESTIE eine weitere düstere Endzeitgeschichte, die tief unter die Haut geht. Wie kaum ein anderer Autor versteht er es, seinen Protagonisten Leben einzuhauchen und den Leser in ein apokalyptisches Grauen hineinzuziehen.

Meine Meinung:
Als ich mit "Die Saat der Bestie" begonnen habe, hätte ich niemals erwartet, dass dieses Buch mich so fesseln würde. Das liegt nicht nur an der Geschichte an sich, sondern auch an dem wirklich fantastischen Schreibstil des Autors. Dieser liest sich flüssig und fesselnd und Michael Dissieux beschreibt Umgebungen, Szenen und Gefühle detailliert, ohne zu langweilen.
Gerade im ersten Teil des Buches sind mir Gruselschauer über den Rücken gejagt und ich musste ab und an pausieren und erstmal durchatmen, weil der Autor Bilder in meinen Kopf projiziert hat, die absolut unheimlich waren.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet und besonders gut gefallen hat mir hier, dass diese eben keine Helden sind, sondern einfach nur ums nackte Überleben kämpfen mit allen Mitteln, die ihnen so zur Verfügung stehen. Die Vorstellung, fast ganz alleine auf der Welt zu sein, stelle ich mir beängstigend vor und ich kann mir gut vorstellen, dass man irgendwann anfängt, mit sich selbst zu sprechen, um nicht vor Einsamkeit komplett durchzudrehen.
David ist eigentlich ein recht sympathischer Protagonist, der versucht, das Beste aus dieser schlimmen Situation zu machen. Samantha, die eines Tages in seine Stadt kommt, weckt etwas in ihm, dass er selbst dort gar nicht vermutet hätte. Samantha ist eine Frau, die sich zu wehren weiß, die mutig und stark sein kann, weil die Umstände das von ihr verlangen. Trotzdem hat auch sie Ängste, auch wenn sie sich davon nicht unterkriegen lässt. Von ihrer Stärke und Willenskraft war ich wirklich beeindruckt.
Gerne hätte ich noch ein wenig mehr über die Umstände erfahren, warum es plötzlich fast keine Menschen mehr auf der Welt gibt. Da fehlten mir einfach ein paar Erklärungen.
Der Spannungsbogen ist durchgängig sehr hoch, auch weil man immer erwartet, dass etwas passiert. Der Autor spielt gekonnt mit den Ängsten des Lesers und schafft eine beängstigende und bedrückende Atmosphäre.
Michael Dissieux ist für mich eine tolle Neuentdeckung und ich bin mir sicher, das war nicht das letzte Buch, das ich von ihm gelesen habe. Auch der vor diesem Buch erschienene Roman "Graues Land" klingt wirklich spannend und landet direkt auf meiner Wunschliste.
Fazit:
Ein fesselnder, beängstigender, aufwühlender und unheimlich gut geschriebener Horror-Thriller. Michael Dissieux spielt mit den Ängsten des Lesers und geht nicht gerade zimperlich mit seinen Protagonisten um. Hätte der Autor noch ein wenig mehr über die Umstände verraten, die die Welt zu dem gemacht haben, was sie in diesem Buch ist, dann hätte es die Höchstwertung von mir gegeben.
Ich vergebe 4 von 5 Punkten!

Ich bedanke mich bei Blogg dein Buch und dem Luzifer Verlag für die Bereitstellung dieses Buches!

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